Marketing im Krankenhaus – erst ungeliebt, jetzt Chefsache
Marketing im Krankenhaus? Was vor ein paar Jahren noch als unnötig galt oder sogar als unseriös verpönt war, ist längst zu einem Thema geworden, das Hochkonjunktur hat. Immer mehr Kliniken haben statt einer klassischen Pressestelle inzwischen Geschäftsbereiche für Public Relations und Marketing. Marketingbudgets wachsen. Und immer mehr Geschäftsführer sind sich sehr wohl bewusst, dass ein Haus mit einer guten Belegung heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Warum brauchen Krankenhäuser Marketing und PR?
Die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen haben sich kontinuierlich verändert. Der Wettbewerbsdruck wächst stetig. Private Häuser gehen mit einer gewissen Marktagressivität an den Start. Kirchliche oder kommunale Häuser leiden dagegen häufig unter einem Mangel an Eigenkapital und können hier kaum mithalten. Einweiser schließen sich zu Ärztenetzwerken und Medizinischen Versorgungszentren zusammen und sind sich ihrer „Zuweisermacht“ sehr wohl bewusst. Patientinnen und Patienten übernehmen die Verantwortung für die eigene Gesundheit und reden mit, wenn es um die Wahl der passenden Klinik geht.
Wie Marketing im Krankenhaus funktionieren kann
Wer seinen Zielgruppen mit den geeigneten Maßnahmen begegnen will, sollte sich zunächst einmal der Analyse widmen. Einweiser- und Patientenbefragungen bzw. Umfragen in der Bevölkerung der eigenen Stadt zeigen häufig auf, dass zwischen der Eigen – und der Fremdwahrnehmung eine gewaltige Lücke klafft. Anschließend gilt es, strategische Ziele zu definieren und aus diesen die notwendigen Schritte abzuleiten. Zu oft noch besteht das Marketing im Krankenhaus daraus, dass man schöne bunte Flyer der Fachabteilungen druckt, die mehr den Chefarzt als die potentiellen Patienten interessieren.
Klinikmarketing ist Dienstleistungsmarketing
Aktuelle Umfragen zeigen, gerade Einweisern ist in erster Linie wichtig, dass sie partnerschaftlich mit den Ärzten im Krankenhaus agieren können, das Bett schnell frei und problemlos gebucht ist und der Entlassungsbrief mit den notwendigen Informationen zügig die eigene Praxis erreicht. Auch Patienten suchen neben der besten medizinischen Behandlung für ihre Krankheit vor allem nach Häusern, in denen sie sich gut betreut und informiert fühlen und mit Essen und Unterbringungsstandard zufrieden sind. Bevor man also viel Geld in Werbemaßnahmen wie Anzeigen, Jahresberichte und Broschüren investiert, lohnt es sich, den eigenen Service gegenüber Einweisern und Patienten kritisch zu hinterfragen und stetig zu verbessern.